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- 29.06.2017 -

Das 9. Wissenschaftsforum Mobilität an der Universität Duisburg-Essen steht unter dem Motto „Mobility and Digital Transformation - Challenges and Future Paths“. Die Teilnehmer und Referenten aus Wissenschaft und Industrie berichten über ihre Studien, Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Praxis. In diesem Rahmen präsentiert auch #FORTSCHRITT seine Studie zur Mobilität und der Automobilindustrie mit dem Titel „Mehrfach-Transformation in der automobilen Mobilität - Disruption für das Management“.

Die Studie von #FORTSCHRITT betrachtet den Wandel bei Technik, Bereitstellung und Nutzung der automotiven Mobilität und dessen Konsequenzen für das Management. Für diese qualitative Studie wurden 70 Teilnehmer aus den Bereichen OEM, Supplier, Provider, ÖPNV, Politik, Diensteanbieter und akademische Experten kontaktiert. Die Kombination aus geschlossenen und offenen Fragen brachte interessante Aussagen und Ergebnisse hervor:

In Bezug auf die Potenziale der Supply Chain Kettenglieder hat sich herauskristallisiert, dass der Technologiewandel die Komplexität in einigen technischen Teilbereichen sinken lassen kann. Darüber hinaus werden sich die OEMs dem internen Wandel von der Technik-/Produktfixierung hin zur Dienstleistungs-/Kundenfixierungen hingeben müssen, um den Aufbau neuer Geschäftsmodelle und der Befriedigung zukünftiger Kundenbedürfnisse gerecht werden zu können.  

Dass sich die Mobilität bzw. die Nutzung der Mobilitätsangebote wandeln wird, ist keine neue Erkenntnis, jedoch setzen viele der Befragten auf die Provider und Service-Anbieter als marktbeherrschende Spieler im zukünftigen Automobilsektor. Dies resultiert daraus, dass die Bedeutung des physischen Kernproduktes – des Autos – sinken wird und Paas (Produkt as a Service) Lösungen bislang nicht das originäre Geschäftsmodell der OEMs waren. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass nicht originäre automobile OEMs die Wertschöpfungskette in dieser Branche korrumpieren werden.

Eine der Entwicklungen, die es Unternehmen ohne automotive Tradition erleichtert in den Markt einzutreten, ist die zunehmende Bedeutung autonomer Fahrzeuge. Digitale Dienste werden bestehende Wertschöpfungsketten massiv verändern, dazu wird die produktfixierte Bereitstellung der automotiven Mobilität durch (digitale) Services kannibalisiert werden.

Der ökonomische Wandel, den die gerade angesprochenen Elemente mit sich bringen, begründet sich aus den Tatsachen, dass Diensten im Fahrzeug eine höhere Bedeutung und Erlöskraft zukommen wird – getrieben von der Möglichkeit, diese auch ausladender zu nutzen, von der Integration ins Fahrzeug bis hin zum Rollentausch vom Pilot zum Beifahrer. Die Herausforderung wird sein, die situativ passende Lösung für den User zu liefern, denn in einer deutlich schnelllebigeren Elektronikindustrie sind Produktlebenszyklen exorbitant kürzer als in der Automobilindustrie, zudem werden Kundenwünsche klarer artikuliert und deutlicher eingefordert.

Daraus skizzierten sich klare Konsequenzen für das Management in der Mobilität und der Automobilindustrie, die von den beiden Autoren der Studie, Matthias Achim Teichert und Dr. Björn Sikora in Duisburg vorgetragen wurden:

Das Management der OEMs muss sich fundamental verändern, mehr Bezug zu den Partnern aufbauen, neue Geschäftsmodelle entwickeln und daraus resultierende Produkte heute schon an die Kunden bringen, um diese daran zu gewöhnen. Zudem gilt es, den Bogen von den aktuell angebotenen Produkten zu den Produkten der Zukunft möglichst widerspruchslos zu spannen. Darüber hinaus wird auf Mitarbeiteransprache und die Unternehmenskultur eingegangen werden müssen. „Nullfehlertoleranz“ und „Headcountfixierung“ werden die Innovationsfähigkeit und auch die Wettbewerbsfähigkeit hemmen. Vielmehr gilt es, eine lernende und von Kundenanerkennung getriebene Organisation zu schaffen.

Kurzum, das Management braucht neue Fähigkeiten und Einstellungen, um situativ reagieren zu können und Innovationen nicht auszubremsen. Netzwerk-Fähigkeit und Agilität werden elementare Eigenschaften des zukünftigen Erfolgs sein, zudem muss der Führungsstil demokratischer, offener und mehr von Vertrauen geprägt werden. Auch die monetäre Sichtweise wird sicher eine Rolle spielen, Stichwort: Kannibalisierung zulassen - die Cashcow loslassen.

Die Reaktionen und Diskussionen im Anschluss des Vortrages waren spannend und vielfältig, spiegelten in ihrer Bandbreite aber auch die große Unsicherheit wider, mit denen sich die Branche derzeit konfrontiert sieht. Dementsprechend groß war das Interesse an den im Rahmen der Studie analysierten drei Transformationen, die sich in den Bereichen Technologie, Bereitstellung und Nutzung vollziehen. Eine komprimierte Version der Studie wird als Paper im Sammelband des 9. Wissenschaftsforum Mobilität im Springer Verlang publiziert. Die gesamte Studie mit umfangreicher Interpretation der Aussagen zum Wandel und deren Konsequenzen für das Management können die Studienleiter Matthias Achim Teichert oder Dr. Björn Sikora gerne auch persönlich vorstellen


Eine kurze Impression der beiden Autoren Matthias Achim Teichert und Dr. Björn Sikora finden Sie nachfolgend in unserem Videostatement:

 

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