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Autorin: Theres Heinrich (Consultant #FORTSCHRITT)
- 31.07.2023 -

In einer Welt, die von ständigem Wandel geprägt ist, suchen Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen nach neuen Ansätzen, aufkommende Krisen zu überstehen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und weiterhin, um erfolgreich zu sein. New Work ist dabei zu einem Schlagwort geworden, das oft mit esoterischen Vorstellungen und utopischen Visionen assoziiert wird. Doch hinter diesem Begriff stecken entgegen dieser Erwartungen fundierte Prinzipien, die auf Theorien beruhen und sich gut in innovative Lösungsansätze zur Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit übersetzen lassen.

Woher die New Work Prinzipien ihren Ursprung haben, können Sie in diesem Blogartikel entdecken.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass New Work, in der heutigen Arbeitswelt, ein Konzept ist, das mittels wirtschaftlicher Hebel so angewendet werden sollte, dass es wirklich praktische Anwendung findet und vor allem messbar sowie bilanzwirksam wird. Die New Work Prinzipien werden nachfolgend hierzu nur als Grundlage dienen, auf der Unternehmen ihre Arbeitsstrukturen und -prozesse so gestalten, dass sie langfristig den Erfolg verbessern und sichern. Doch wann ist ein Unternehmen konkurrenzfähig?

In diesem Blogbeitrag werden wir uns nun genauer mit der Messbarkeit von New Work auseinandersetzen und beleuchten, wie diese als wirtschaftlicher Hebel bilanzwirksam wird und so die Wettbewerbsfähigkeit steigert. Wir werden dabei durch eine eigene messbare Formel verdeutlichen, wie Unternehmen von dieser Denkweise profitieren.

Wettbewerbsfähigkeit ist das Potenzial eines Unternehmens, auf dem Markt erfolgreich zu sein und sich gegenüber seinen Wettbewerbern so durchzusetzen, dass es marktrelevant agiert. Die Messung der Wettbewerbsfähigkeit ist ein komplexer Prozess, der die Bewertung verschiedener wirtschaftlicher Faktoren umfasst. Es müssen mehrere wirtschaftliche Kategorien in Betracht gezogen werden, um ein umfassendes Bild zu erhalten. Für die Vergleichbarkeit haben wir uns bewusst für eine allgemeine Formel unabhängig der Branche, Größe und des Produktionsergebnisses eines Unternehmens entschieden.

Hierbei kann zusammengefasst werden, dass ein Unternehmen wettbewerbsfähig ist, wenn es seine Produktivität so effizient ausrichtet, dass es nachhaltig rentabel ist. Um dies zu gewährleisten, braucht ein Unternehmen ausreichend Innovationskraft, wofür die richtige Organisationskultur die Basis bildet. Auf der Grundlage dieser Überlegungen entstand unsere P – R – I – O Formel zur Messbarkeit des Erfolges von New Work Maßnahmen.

PRIO

 

Abb. 1: Die PRIO-Formel - Überblick

 

P-R-I-O: Produktivität

Die Entstehung des Konzepts der Produktivität geht auf die industrielle Revolution und die Entwicklungen in der Arbeitswelt des 19. Jahrhunderts zurück. In dieser Zeit begannen Unternehmen verstärkt, den Fokus auf Effizienz und Leistungsfähigkeit ihrer Arbeitskräfte zu legen, um ihre Produktion zu steigern und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Produktivität wird als das Verhältnis zwischen dem Output (Ergebnisse, Leistungen) und dem Input (Ressourcen, Aufwand) definiert. Sie misst die Effizienz, mit der Ressourcen genutzt werden, um bestimmte Ziele zu erreichen.

Historisch gesehen wurde die Leistungsfähigkeit oft mit rein quantitativen Faktoren wie der Anzahl der produzierten Einheiten oder der Arbeitsstunden gemessen. In der heutigen Zeit hat sich das Verständnis von Produktivität jedoch weiterentwickelt. Sie wird nun als die Fähigkeit betrachtet, qualitativ hochwertige Ergebnisse effizient und nachhaltig zu erzielen. Es geht nicht mehr nur darum, mehr zu produzieren, sondern darum, eine höhere Qualität der Ergebnisse zu erzielen und einen Mehrwert zu schaffen.

Die Messbarkeit dieser Zielgröße umfasst Aspekte wie Arbeitszeiten, Arbeitsmethoden und -prozesse. Sie misst, wie die Arbeitskraft bestmöglich genutzt wird. Bekannte Kennzahlen hierfür sind Umsatz pro Mitarbeiter und die Durchlaufzeit.

P-R-I-O: Rentabilität

Die Einbeziehung der Rentabilität in den Kontext von New Work ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass die angestrebten Veränderungen und Transformationen auch langfristig tragfähig sind. Ein Unternehmen kann seine Ziele im Rahmen von New Work nur verwirklichen, wenn es in der Lage ist, seine wirtschaftliche Basis zu stärken und nachhaltigen finanziellen Erfolg zu erzielen. Die Profitabilität eines Unternehmens bezieht sich auf seine Fähigkeit, Gewinne zu erzielen und einen Mehrwert für die Eigentümer und Investoren zu schaffen.

Der Periodenerfolg wird in Beziehung zum gesamten zur Verfügung stehenden Kapital der Unternehmung gesetzt.

Die Rentabilität ist von entscheidender Bedeutung, da sie die finanzielle Gesundheit und Stabilität eines Unternehmens widerspiegelt. Es ermöglicht dem Unternehmen, seine Kosten zu decken, Schulden zurückzuzahlen und Rücklagen für zukünftige Herausforderungen oder Investitionen zu bilden. Insgesamt ist die Rentabilität also ein entscheidender Faktor, um nicht nur das Tagesgeschäft eines Unternehmens aufrechtzuerhalten, sondern auch um langfristig erfolgreich und wettbewerbsfähig zu sein. Durch eine solide Rentabilität können Unternehmen auch in Zeiten der Unsicherheit oder des Wandels Innovationen vorantreiben und ihre Position in der Wirtschaft stärken.

Die Messbarkeit dieser Zielgröße umfasst die klassischen Finanzkennzahlen, wie beispielsweise Cashflows und den Return on Assets (ROA).

Doch wie können Produktivität und Rentabilität nachhaltig gewährleistet werden?

P-R-I-O: Innovation

Ein wesentlicher Treiber des Wirtschaftswachstums durch Rentabilität und Produktivität ist die Förderung von Innovation und kreativem Denken.

Innovation ist die mit technischem, sozialem und wirtschaftlichem Wandel einhergehende, komplexe Neuerung und der Wechsel bisher angewandter Systeme.

Durch kontinuierliche Kreativität können ineffiziente Prozesse optimiert, Automatisierungen gefördert und so die Qualität verbessert werden. Kreativität ist ein wesentlicher Faktor für die langfristige Produktivität eines Unternehmens. Sie ermöglicht Effizienzsteigerungen, Qualitätsverbesserungen sowie Adaptabilität und Stärkung der eigenen Position in der Branche. Ohne Innovationskraft wird ein Unternehmen langfristigen Stillstand und damit einen Verlust der Produktivität, als auch Rentabilität erleiden.

Die Messung von Innovation ist eine komplexe Aufgabe, da Innovation mehr als nur die Einführung neuer Produkte oder Technologien umfasst. Es gibt jedoch einige maßgebliche Kennzahlen, die verwendet werden können, um den Innovationsgrad eines Unternehmens oder einer Organisation zu bewerten, wie beispielsweise die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) oder Anzahl der Patentanmeldungen.

Doch was bedingt eine hohe Innovationskraft im Unternehmen?

P-R-I-O: Organisationskultur

Die richtige Organisationskultur bildet die Grundlage bei der Entstehung von Innovation. Es geht darum, ein Umfeld zu schaffen, das Mitarbeiter zur aktiven Mitgestaltung und kontinuierlichen Verbesserung ermutigt. Eine positive Organisationskultur, die Offenheit, Vertrauen, Fehlerfreundlichkeit, Ressourcenunterstützung und eine visionäre Führung umfasst, schafft die Voraussetzungen für Kreativität und Erneuerung.

Organisationskultur ist die Gesamtheit gemeinsamen Handelns sowie der sie vermittelnden Normen, Werte und Symbole innerhalb einer Organisation.

Sie ermöglicht es den Mitarbeitern, ihre Kreativität und ihr Potenzial auszuschöpfen, neue Ideen zu generieren und Wandel in allen Bereichen des Unternehmens zu fördern. Eine unterstützende und förderliche Organisationskultur schafft die richtigen Rahmenbedingungen, um Innovation zu ermöglichen und zu fördern.

Die Kombination mehrerer Kennzahlen und die Berücksichtigung von qualitativen Daten und Feedback sind entscheidend, um ein vollständiges Bild der Organisationskultur zu erhalten. Kennzahlen zur Messung und Sichtbarkeit der Organisationskultur in Zahlen können der Kooperationsgrad und die Messung des Bürokatieindexes sein.

Formel Komponenten

 

Abb. 2: Die PRIO-Formel - Zusammenhänge der Komponenten

 

#FORTSCHRITT-Fazit:

Der Beitrag zeigt, dass auch innovative, neue Methoden wie die der Neuen Arbeit messbar und sichtbar gemacht werden können. Um New Work Maßnahmen erfolgreich bilanzfähig messbar zu machen, müssen Unternehmen über den traditionellen Ansatz der New Work Prinzipien hinausblicken. Die PRIO-Formel verdeutlicht, dass Produktivität, Rentabilität, Innovation und Organisationskultur gleichermaßen berücksichtigt werden müssen, um eine umfassende Bewertung und Beurteilung zu ermöglichen. Dabei soll unser PRIO-Ansatz Zusammenhänge und Abhängigkeitsverhältnisse darstellen und ist eher als Modell zu verstehen. 

Die Messbarkeit in einem Unternehmen bezieht sich auf die Fähigkeit, quantifizierbare Daten und Kennzahlen zu verwenden, um die Leistung, den Fortschritt und den Erfolg von Geschäftsaktivitäten zu bewerten. Messbare Daten bieten eine objektive Grundlage für die Bewertung der Leistung eines Unternehmens. Statt auf subjektiven Annahmen zu basieren, können Entscheidungen auf Daten gestützt werden. Datenbasierte Messungen ermöglichen es den Entscheidungsträgern, fundierte Entscheidungen zu treffen. Dies minimiert das Risiko von Fehlentscheidungen. Durch die kontinuierliche Messung und Überwachung von Leistungsindikatoren kann ein Unternehmen Verbesserungsmöglichkeiten erkennen und umsetzen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Daher ist die Messbarkeit vom Einsatz der New Work Methoden unabdingbar für die Vergleichbarkeit und eine Erfolgskontrolle.

Die PRIO-Formel macht deutlich, welche Zusammenhänge zwischen den Kennzahlen bestehen, um New Work messbar zu machen und eine gesunde Organisation abzubilden. Es ist also nicht ausreichend, sich lediglich auf eine dieser Kategorien zu fokussieren, sondern eine ganzheitliche Betrachtung ist notwendig, um die umfassenden Auswirkungen der New Work Prinzipien zu erfassen und zu bewerten. Die Kombination dieser vier Kategorien, ermöglicht es Unternehmen, langfristig wettbewerbsfähig zu sein. Indem diese Bereiche gleichzeitig berücksichtigt und messbar gemacht werden, können Unternehmen sicherstellen, dass die Veränderungen nicht theoretischer Natur sind, sondern bilanzwirksame Ergebnisse liefern.

Welche Kennzahlen konkret angewendet werden können und wie das Zusammenspiel der PRIO-Formel sich auf das Maß der Produktivität und damit Wettbewerbsfähigkeit auswirkt, erfahren Sie in unserem Whitepaper (coming soon). Sollten Sie Interesse an dem Whitepaper haben, melden Sie sich gerne bereits im Vorfeld über das untenstehende Kontktformular bei der Autorin. Wir werden Sie dann zeitnah über die Veröffentlichung informieren.

 

Wenn Sie diesen Beitrag zitieren möchten, nutzen Sie gerne folgende Quellenangabe:

Heinrich, T. (2013, 31. Juli). New Work – endlich raus aus der Esoterik! FORTSCHRITT GmbHhttps://fortschritt.co/blog-de/307-new-work-esoretik

Autor
Theres Heinrich

Consultant bei #FORTSCHRITT.

Theres Heinrich ist Consultant bei der Think-Tank-Beratung #FORTSCHRITT.

Sie besetzte Positionen im Business Development im Konzernumfeld und Stellen als strategische Projektleitung mit dem Fokus Skalierung in einem IT-Unternehmen. Bei #FORTSCHRITT arbeitet sie in den Bereichen der Organisationsentwicklung und neuer Arbeitswelten. Geprägt durch ihre Tätigkeit als Sidepreneur liegen ihre Schwerpunkte auf den Themen Agilität, Transformation, Visionierung sowie New Work.

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